In vielen Unternehmen werden heute Taktpläne als Silos betrieben. Es gibt keine, oder nur eine manuelle Integration in Gesamtterminpläne und sonstige Prozesse. Dazu ausführlicher in meinem Post „Mehr als „nur“ Taktplanung und -steuerung – Das Lean Construction Ökosystem“.
Der MS Project Terminplan eignet sich nur teilweise für eine einfach lesbare Publizierung auf den Baustellen. Daher empfehle ich immer eine Darstellung die leicht in Excel erzeugt werden kann und dabei keine manuelle Pflege benötigt. Alle Informationen werden direkt aus dem Terminplanplanungsprogramm oder der zentralen Datenbank in einer Anwendung verarbeitet, die den Taktplan jederzeit aktuell generieren kann.
Datengrundlage
Zur Verfügung stehen im besten Fall die Informationen die in meinem Post „Die Terminplanung als Grundlage“ beschrieben wurden. Deshalb hier nur kurz die wichtigsten Punkte.
An den Taktsteuerungstafeln und zentral im Baucontainer muss auf den Taktplänen eindeutig der Ort der auszuführenden Tätigkeit (Haus, Etage, Taktbereich, ggfls. Wohneinheiten) sichtbar sein. Darüber hinaus sind Informationen über den Zeitpunkt (Kalenderwoche) und den Erbringer der Leistung (Gewerk, Nachunternehmer) unabdingbar.

Was zeichnet eine gute Lesbarkeit aus?
Eine gute Lesbarkeit wird erreicht, wenn gewährleistet ist, dass alle Nutzer des Terminplans schnell und ohne jeden Zweifel an die für Sie wichtigen Informationen gelangen kann. (Beispiele in grün hervorgehoben)
Bauleiter / Poliere:
- Welche Leistung muss ich heute kontrollieren?

- Wo befindet sich aktuell Nachunternehmer XY?

Nachunternehmer:
- Wo arbeite ich heute?

- Welche Vorgänger und Nachfolger habe ich?

- In welchen Wochen habe ich Kapazitätsspitzen durch sich überschneidende Leistungen?

Automatisierung über Excel
Durch die im Taktplan oder der Datenbank vorhandenen Informationen kann der Excel-Taktplan wie in den zuvor gezeigten Beispielen automatisch erstellt werden. Auch farbliche Kennzeichnungen können umgesetzt werden. Entweder automatisch oder über in MS Project hinterlegte Color-Codes in beispielsweise RGB. So kann jedes Unternehmen für seine Standard-Gewerkesequenzen vordefinierte Farben verwenden und somit projektübergreifenden Wiedererkennungswert schaffen.

In Praxisprojekten gibt es häufig weiterführende Informationen, die im Taktplan aufgeführt werden sollen, wie etwa Meilensteine oder Vorgänge in ungetakteten Bereichen. Auch dafür lässt sich in der Regel eine Konvention schaffen, um diese ebenfalls in den Taktplan zu integrieren. An der Stelle wird es allerdings sehr individuell und kann bei Bedarf gerne mit mir diskutiert werden.
Mögliche Umsetzung in MS Project
Auch die Darstellung in MS Project kann bis zu einem gewissen Maße für die Darstellung einer Taktplanung verbessert werden.
Um automatisch farbige Zuordnungen der Balken in MS Project durchführen zu können gibt es die Spalten Attribut1 bis Attribut20 die verwendet werden können. Allerdings ist man auf maximal 20 Farben begrenzt. Wobei sowieso die Frage der Unterscheidbarkeit bei 20 Farben gestellt werden muss.

Die Übersichtlichkeit in MS Project leidet stark mit zunehmender Anzahl an Vorgängen und Verschachtelungen in Sammelvorgängen. Die Möglichkeit zur Erstellung einer Legende ist stark eingeschränkt und die Druckbarkeit der Terminpläne in der Praxis nicht mehr Baustellentauglich.
Ausblick
Wie im vorherigen Post angekündigt, kommt als nächstes noch ein Artikel zur Erstellung der Taktsteuerungsdokumente. Parallel werde ich eine YouTube-Serie starten, in der ich erkläre wie ich die eigentliche Taktplanung, die ich weiterhin in Excel durchführe, mit selbst entwickelten Excel-Add-Ins effizient gestalte und bereits in frühen Phasen weiterführende Erkenntnisse zu beispielsweise Kapazitäten erhalten kann.
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